Die meisten Rückenschmerzen sind harmlos und verschwinden häufig nach wenigen Tagen spontan und ohne Behandlung. Wenn aber der Arzt benötigt wird , sollte aber immer im Rahmen eines Stufenbehandlungskonzept über den „Ist-Gesundheitszustand“ und dem jeweiligen individuellen Voraussetzungen mit seinem Patienten gemeinsam entschieden werden , welche weiteren verschieden akuten Therapien möglich und zeitgemäß sind. Dabei gilt immer aber das Prinzip vom einfachen zum schweren, und von der komplikationarmen zu risikoreicheren Behandlung. Oft werden hierbei auch verschiedene Maßnahmen kombiniert, bzw. angegliedert. Hier sind mal einige der eingesetzten sogenannter „ konservativen Wirbelsäulenverfahren“ einmal ganz kurz und orientierend zusammengestellt.
- Die Massage –gibt es in verschieden Technik-& Anwendungsverfahren. Dabei kommt es mittels einer mechanischen Beeinflussung von Haut, Bindegewebe und Muskulatur durch Dehnungs-, Zug- und Druckreiz zu einer Linderung der Beschwerdebildes. Die Wirkung der Massage erstreckt sich sowohl von der direkt behandelten Stelle, als auch über den gesamten Organismus einschließlich der Psyche aus.
- Die Manuelle Therapie/Chirotherapie:– mittels bestimmten Griff- und Impuls-(Manipulation)Techniken und spezieller Lockerungsübungen sollen „Bewegungseinschränkungen“ der Gelenke und Muskeln gelöst werden, welche für Schmerzen und andere Symptome verantwortlich sein können.
III. Die Elektrotherapien:- mittels unterschiedlichen Gleich- oder Wechselstromverfahren, welche den Körper oder Körperteile durchfließen, werden auf zelluläre Ebenen Stoffwechselvorgänge aktiviert. Aber auch mittels spezieller Magnetfelder können Energiefelder erzeugt werden, welche ebenfalls Regenerations-/Aktivierungspotential haben.
- Balneo-physikalische Maßnahmen: meint die unterschiedlichsten therapeutischen Behandlungsformen von Wasser und Temperaturanwendungen jeglicher Form und Intensität zur Unterstützung von Regeneration-/ Heilungsphasen
- Osteopathie:-dabei werden unter der konzeptionellen Annahme philosophischer und nicht ganz naturwissenschaftlichem Gedankenkonzeptes körperliche Störungen beurteilt und behandelt. Dabei wird der Körper als Funktionseinheit betrachtet, der grundsätzlich zur Selbstregulierung fähig ist. Mittels manueller Technik werden eine Reihe manipulativer Techniken entwickelt um gestörte Funktionen zu erkennen und therapeutisch anzuwenden um die individuellen Selbstheilungskräfte zu aktivieren und fördern.
- Andere Regulationstherapien wie „craniosakrale Therapie , Akupunktur / Akupressur und andere Verfahren „ bedienen sich ebenfalls unterschiedlicher Techniken um die Ursachen der auftretenden Fehlfunktionen zu erfassen und um dann direkt/indirekt die jeweils gestörte Funktion wieder auf einen „Normalzustand“ zu regulieren.
VII. Joga/Pilates/Callenetics, und andere verwandte Bewegungsformen haben auch viele therapeutische Wirbelsäulen & Rumpfstabilisiernde Übungselemente bei denen die positive Wirkung der körperlichen Übungen sich direkt auf den Muskel/Gelenksstatus und indirekt auf das gesamte Wohlbefinden des Menschen auswirken.
VIII. Medizinische Kräftigungstherapien wie MedX/Kieser/EMS-Miha und andere Trainingsformen versuchen durch gezielte Stärkung der Muskulatur und Verbesserung der Körperwahrnehmung Schmerzen zu beseitigen.
- Autogenes Training/Progressive Entspannungstechniken/Hypnose und psychosomatische Behandlungsverfahren haben ebenfalls ihre Berechtigung im Gesamtkonzept „Rücken“.
Aber meist ist ein grundlegendes Verändern des Rückenbewusstseins im Sinne einer sogenannten „Rückenschule“ als Basis eines langfristigen Erfolges zwingend erforderlich. Hier gilt neben dem langfristig erfolgreichen Integrieren eines Rückenspezifischen Bewegungs- und Handlungsbewußtseins, auch seine Arbeits-und Freizeitumfeld entsprechend anzupassen. Und trotz oder auch gerade wegen einer Vielzahl erfolgreich etablierter Wirbelsäulenoperation ist es trotzdem zwingend erforderlich was für seinen Rücken als Zentrum des Bewegungsapparates und für seine generelle Gesundheit das entscheidend „Richtige“ zu tun.
Aber bitte: Vorsicht vor den vielen Besser/Alleswissern oder „Allesknacksern“ unter den „Spezialisten“. Die richtige Therapiewahl zum richtigen Zeitpunkt ist und bleibt das zentrale Thema.