Bandscheibenschaden

Alternative biologische Verfahren zur Behandlung von Rückenschmerz.

gelstick1Eine abgenutzte Bandscheibe als biologische unabdingbare Folge des Alterns und/oder Fehl-/Überlastungen mit daraus resultierenden Rückenschmerzen, betrifft fast jeden in unserer modernen Gesellschaft. Falls kein akuter Bandscheibenvorfall mit Nervenausfall und stärksten Schmerzen auftritt, sind die Beschwerden meist chronisch, oft zunehmend und verlaufen  dann noch über Jahre.

Letztendlich werden dann bei Versagen eines individuell erforderlichen konservativen Therapiekonzeptes ganz schnell die verschiedenen invasiven und aufwendigen Operationsverfahren mit einem hohen Operationsrisiko, sowie mit schwerwiegenden Folgerisiken durchgeführt. Offene Verfahren zur Dekompression mit/ohne metallische Versteifung oder auch eine mechanische Bandscheibenprothese werden durchgeführt. Seit Jahrzehnten versucht die Forschung die Bandscheibendegeneration zu verlangsamen oder zu verhindern.
Das die Zukunft aus diesen individuellen biologischen Verfahren besteht, um eine Operation zu vermeiden, ist selbst beim konservativsten WS-Spezialisten unbestritten. Versuche mit entnommenen Bandscheibenzellen, um diese außerhalb des Körpers zu vermehren und zu „regenerieren“, haben nicht den gewünschten Erfolg gebracht, da diese Zellen in der abgenutzten Bandscheibe innerhalb kurzer Zeit absterben, statt zu überleben. Hier werden in Zukunft sehr wahrscheinlich Stammzellen, die genetisch modifiziert sind, in der Lage sein, in einer „Versorgungswüste“, d.h. der degenerierten Bandscheibe, zu überleben.

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Ein Einsatz dieser Therapie ist jedoch in den nächsten zehn Jahren eher unwahrscheinlich. Was gibt es also derzeit, um die Beschwerden der Patienten zu vermindern? Außerhalb der bekannten Schmerzmittel, der üblichen konservative Therapie oder bekannten Operationsmethoden sind in den letzten Jahren zunehmend biologische Therapieverfahren in den Vordergrund gerückt. Nichtmodifizierte Stammzellen haben erste gute Erfolge erzielt, die Anwendung ist aber in der Breite noch zu teuer und es müssen erst noch weitergehende Studien durchgeführt werden.

Neben der biologisch aktiven Nukleoplastie Technik (die eine Reduktion der lokalen Entzündung als gewünschten Nebeneffekt hat) mit/ohne Kombination von PRP (Platelet-Rich-Plasma) mittels Injektion in die Bandscheibe kam es vereinzelt zu Verbesserung der Beschwerden.  Ein Problem all dieser Verfahren ist die Tatsache, dass die mechanische Komponente der Bandscheibe, d.h. die Pufferung und Druckverteilung, alleine durch Zellen nicht wiederhergestellt werden kann. Deshalb wird in der Zukunft wohl alleine eine Kombinationstherapie von Zellen und einem biologisch verträglichen Material zur Wiederherstellung der Pufferfunktion erfolgreich sein. Viele Materialien sind diesbzgl. in den letzten 15Jahren in Studien untersucht worden und fast alle sind verworfen worden.

Gefordert sind hier eine biologische Verträglichkeit, möglichst unter minimalen Operationsaufwand/-kosten  sowie die fortbestehende Pufferfunktion. Es hat sich bis heute lediglich ein Material durchsetzen können, das alle diese geforderten Voraussetzungen erfüllt. Dieses neue biologisches ambulantes Verfahren ohne Nebenwirkungen  ist ein Hydrogel –Stick (s. Abb.), welches mit einer Nadel unter lokaler Betäubung ambulant in die Bandscheibe eingelegt wird. Dieses Hydrogel schwillt nach 1- 2 Stunden auf das zehnfache an, und rehydriert somit wieder die Bandscheibe, wodurch sie auch wieder ihre natürliche Pufferfunktion erfüllen kann. Zusätzlich erfüllt dieses Biomaterial eine weitere wichtige Voraussetzung, denn es führt durch die Regulierung des pH-Wertes zu einer Reduktion der Entzündung in der Bandscheibe, was wiederum wichtig für das Überleben von Zellen ist.

Und in der Kombinationen mit Stammzellen und /oder PRP ermöglichensich hier weitere neue ambulante biologisch aktive Kombinationsverfahren. Es scheint, dass dieser kleine Eingriff, der bisher an über 500 Patienten durchgeführt wurde und seit einiger Zeit auch in ausgewählten Ländern in Europa (sowie auch Mallorca) eingeführt wurde, das zum heutigen Zeitpunkt wohl beste minimal-invasive biologische Verfahren bei abgenutzten Bandscheiben ist.

Der Eingriff unter lokaler Betäubung dauert ambulant im Schnitt lediglich wenige Minuten und der Patient ist ab dem Folgetag wieder arbeits- und sportfähig. Derzeit liegen klinische Ergebnisse (ohne Zellen) für die Lendenwirbelsäule, wie auch die Halswirbelsäule von bis zu zwei Jahren vor, die für das Biomaterial sprechen; ob das Problem mit dieser Therapie auch langfristig behoben wird, muss abgewartet werden. Zumindest aus heutiger Sicht ist der Einsatz eines Hydrogels mit / ohne Zellen mittel- bis langfristig am erfolgversprechendsten, wenn große Operationen mit langem Krankenhausaufenthalt, wie Versteifung oder die mechanische Bandscheibenprothese, vermieden oder auf längere Sicht verschoben werden sollen.

Informationen beim MEDISPORT Team von Dr Seita auf Mallorca

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